Zur Gründungsgeschichte des Klub am Rupenhorn hier eine Werbe-Schrift im pathetischen Stil der 20er Jahre. Sozusagen frühe “Public Relations”.
Der Text stammt aus dem Gründungsjahr 1923, die Ansichtskarten, vom Klub herausgegeben, von 1931.
An der Havelchaussee, jedem Automobilisten wohlbekannt, zwischen der Heerstraßenbrücke und dem Dauerwald (Richtung Schildhorn) bildet das Rupenhorn mit dem gegenüberliegenden Pichelswerder die Verbindungsstelle zwischen dem Stößensee und der Havel.
Hier, im unmittelbaren Westen Berlins, ist die Basis der wundervollen sich westwärts erstreckenden Seenplatte, die jeder Art von Wassersport ein an Schönheit und Abwechslung nicht zu übertreffendes Betätigungsfeld bietet. Daß herrliche Wanderfahrten über weitere Seengebiete bis in die Nord- und Ostsee möglich, darf als bekannt vorausgesetzt werden.
Wer je die erfrischende, Körper und Geist belebende Wirkung engster, durch den Wassersport gegebener Fühlungnahme mit der Natur erlebt hat, wird sich mit Vorliebe in seiner freien Zeit auf dem Wasser der zermürbenden Großstadtbetätigung entziehen.
Aber auch wer sich nicht dem Sport aktiv widmen kann, braucht Atempause, Erholung. In heiterer Geselligkeit die täglichen Sorgen abschütteln, dem munteren Tun der anderen unmittelbar beiwohnen, es miterleben und fördern, den Pulsschlag des sich draußen Abspielenden fühlen, ist Lebensgenuß höherer Art.
Es war deshalb naheliegend, daß mit der Entwicklung der neu entstehenden Villenkolonie am Rupenhorn die Anlieger die Initiative ergriffen, das ihnen vorgelagerte Gelände des Rupenhorns mit etwa 1000 Meter Wasserfront und 25000 Quadratmeter Grundfläche durch langjährigen Pachtvertrag dem von ihnen begründeten „Klub am Rupenhorn“ zu sichern, um es im vorstehenden Sinne einem größeren Kreise zu erschließen. Sportlich durch Ausgestaltung der natürlichen Eigenschaften des Stößensees zu Hafenanlagen mit Slip, Werft und gedeckten Schuppen für die geschützte Überwinterung wertvollen Bootsmaterials; gesellschaftlich durch den Bau eines behaglichen Klubheims, das jedes Klubmitglied mit Freuden das seine nennen soll. Terrassen und gärtnerische Anlagen mit Promenade und Teeplätzen sollen dem gesellschaftlichen Verkehr des Sommers dienen. Im Winter wird jedem Eissport Gelegenheit zur Betätigung geboten sein.
Durch Beteiligung an Wettbewerben und eigene Ausschreibungen auf dem Gebiete des Wasser- und Eissportes will der Klub über seinen engeren eigenen Rahmen hinaus die geistige und körperliche Ertüchtigung weiterer Kreise fördern.
Die natürlichen Voraussetzungen, auf denen der „Klub am Rupenhorn“ aufgebaut ist, versprechen, ihn zu einem sportlichen und gesellschaftlichen Treffpunkt werden zu lassen, der unter den ersten sein wird.
Ein großer Vorteil des „Klub am Rupenhorn“ ist die günstige Verbindung mit Berlin. Der Autoomnibus nach Pichelsdorf, der am Zoologischen Garten eingesetzt wird, erreicht vom Reichskanzlerplatz die Kolonie in etwa 7 Minuten.
Durch fürsorgliche Abstimmung soll die Aufnahme nur solcher Mitglieder gewährleistet werden, von welchen harmonische Mitarbeit an den aufbauenden Zielen des „Klub am Rupenhorn“ erwartet werden darf.
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Bereits kurz nach der Gründung im Jahre 1923 wuchs der Verein deutlich. Neben Segeln - seinerzeit betrat man die Boote mit Anzug und Krawatte - gab es eine Tennisabteilung. Im Sommer leiteten Bademeister bzw. Badelehrer die erholungssuchenden Städter an .